2049.

[446] Ein Sympathie für die Pogge. Lege deine rechte Hand auf die linke Seite des kranken Viehes und sprich also:


Steh Eichbaum Pogge

Steh Eichbaum Pogge

Steh Eichbaum Pogge.

Du sollst verschwinden

Im Augenblick in dieser Stunden.


Alsdann bestreiche das Vieh dreimal mit dem rechten Pantoffel so hart du kannst von vorne nach hinten über die linke Seite und segne es mit dem heiligen Kreuz in Gottes Namen. Amen † † †. Darauf gib ihm einen Eßlöffel voll Steinöl in einem halben Pott Branntwein ein, und stich ihn den dritten Korn; ist dieses nicht gleich zu haben, so nimm zwei Pott ungeseihte Milch und drei Eier darein gethan, gib es ihm ein; will der Wind dennoch schwinden, so muß man es mit einem Trokar in der linken Seite durchstechen und den Wind wohlziehen lassen; ist kein Trokar zu haben, so nimmt man ein Federmesser und sticht drei bis vier Löcher in die Bauchhöhle und eine Federkiele hineinschieben, auch kann man ihm ein wenig von der Zunge abbeißen und die Zunge gut mit einer blauen Schürze den Schleim abwischen und ihn Kufferwitte eingeben, alsdann wird es geholfen werden.


Arzeney-Buch für Menschen und Vieh.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 446.
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